Entstehung des Pistenschafs
Nachhaltig ist, wenn man dranbleibt – wie Altheim (Alb) an der Skihangwolle:
Sie stellt die Pflege des örtlichen Biotops am ehemaligen Wintersporthügel der Gemeinde durch Wanderschafe sicher.
Seit 2018 tragen immer mehr gefräßige Mitglieder der Herde von Wanderschäfer Banzhaf aus Heldenfingen ein „A“ in ihrem wolligen Pelz.
Jedes einzelne dieser Schaf weist sich damit als Patentier der Gemeinde Altheim (Alb) aus.
Finanziert werden diese Patenschaften durch den Verkauf einer jährlich wechselnden Melange-Wolle aus deutscher Wanderschäferei.
1,50 Euro pro Knäuel oder Strickware sorgen dafür, dass die Heldenfinger Herde stabil groß bleibt oder sogar wächst. Zuerst waren es fünf, jetzt sind es bereits fast 50 Schafe.
Doch warum investiert das Altheimer Projekt in Wanderschafe?
Ganz einfach: Sie werden vor Ort gebraucht. Genauer – auf dem ehemaligen Skihang der Gemeinde. Wo sich früher Wintersportler tummelten, wachsen jetzt seltene Pflanzen.
Bienen, Schmetterlinge, Insekten und weitere Tiere finden in diesem seltenen Magerrasen-Biotop ein nicht mehr selbstverständliches Auskommen.
Naturliebhaber schätzen dieses Kleinod der Artenvielfalt ebenfalls. Damit das Biotop nicht verbuscht oder zuwächst, braucht es sanfte, schonende Landschaftspflege.
Genau diese Disziplin beherrscht niemand so gut wie eine im doppelten Sinne mähende Schafherde.
Der Einsatz der Wanderschafe oder treffender in Altheim (Alb): Pistenschafe, ist also fester Bestandteil der örtlichen Biotoppflege und damit des konkret praktizierten Artenschutzes.
Pistenschaf auf Tour
Pistenschaf auf Tour:
Lautstark begrüßt von über 700 Schafen und 528 Lämmern
Für wen lassen wir seit 2018 die Stricknadeln glühen und viele hundert Wollknäuel über die Lichtmessmarkt-Ladentheke gehen? Natürlich für das Pistenschaf und damit natürlich für den Biotopschutz am Altheimer Skihang – das wissen die Altheimer LandFrauen. Doch Mitte März 2023 konnten sie beim Besuch der Schäferei Banzhaf in Heldenfingen Eindrücke gewinnen, die es so nur bei Vor-Ort-Terminen gibt.
Erster Stopp der 23 LandFrauen aus Altheim (Alb) auf dem Hof der Schäferei war, wie sollte es anders sein, der weitläufige Stall der Wanderschafe. Dass die Wiederkäuer zwar von lammfrommer Natur, aber alles andere als leise sind, sorgte für das erste Aha-Erlebnis: Über 700 Mutterschafe und 528 Lämmer veranstalteten ein Mäh-Konzert, in dem die ersten Worte von Schäfer Holger Banzhaf nahezu untergingen. „Die Herde bleibt von Januar bis April im Stall. Sobald es warm genug ist, spätestens ab Mai, sind die Schafe das gesamte Jahr draußen unterwegs“, berichtet die Vorsitzende des LandFrauenvereins, Astrid Wanner. Zusammen mit acht Hunden hütet Holger Banzhaf, Schäfer in der dritten Generation, die riesige Merino-Wanderschafherde. Sie beweidet 160 Hektar Wacholderheide – also eine Fläche von 224 Fußballfeldern – in fünf Ortschaften. Eine davon ist Altheim (Alb). Der ehemalige Altheimer Skihang, heute ein wertvolles Biotop, profitiert optimal von dieser Art der Landschaftspflege. Seltene Pflanzenarten können nur aufgrund dieser natürlichen Beweidung wunderbar gedeihen.
Immer mehr Heldenfinger Schafe tragen „A“
Für Holger Banzhaf sind diese Weideaufträge, so erfuhren es die LandFrauen, seine Haupteinnahmequelle. Zudem vermarktet der Schäfer Lammfleisch selbst und bewirtschaftet weitere zehn Hektar Ackerland. „Vom Erlös der Wolle könnte die Schäferei aufgrund der niedrigen Marktpreise nicht leben“, so Astrid Wanner. Insofern greift „Pistenschaf“, ein Projekt der Gemeinde Altheim (Alb), an genau der richtigen Stelle an, um die traditionelle Wanderschäferei und gleichzeitig wertvolle Naturlebensräume zu erhalten: Mit dem Verkauf der Pistenschaf-Aktionswolle aus deutscher Wanderschäferei und den von den LandFrauen handgestrickten Produkten fließen pro Wollknäuel 1,50 Euro in Patenschaften für Banzhaf-Schafe. Seit dem Projektstart im Jahr 2018 konnten so 70 Weidetiere gesponsert werden. Im Jahr 2023 waren es allein 18 Schafe, die mit einem „A“ für „Altheim“ markiert wurden. Ehrensache, dass die LandFrauen bei ihrem Besuch zweien den Buchstaben selbst in die Wolle färbten.
Für die fleißigen Wollverkäuferinnen und Strickerinnen des Vereins gilt nach diesem informativen Nachmittag bei Schäfer Banzhaf mehr denn je: Nach dem Lichtmessmarkt ist vor dem Lichtmessmarkt. In Kürze werden die Stricknadeln für die Kollektion 2024 wieder glühen. Machen Sie deshalb mit und freuen Sie sich mit uns an dieser tollen Gemeinschaftsaktion für unsere schöne Heimat!